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Spanien: Punk nach Notwehr in Haft

Symbolbild von flickr.com; Adolfo Lujan; CC BY-NC-ND 2.0

Am Abend des 1. Dezember 1996 lief der aus Nordspanien stammende Punk Rafa mit seiner Freundin Valle durch eine Hauptstraße Madrids und wurde von einer siebenköpfigen Personengruppe brutal angegriffen. Die Angreifer sollen zum Kreis der Ultra-Gruppe "Frente Atlético" des "Atlético de Madrid" zählen und z.T. der rechten Szene nahe stehen.

Valle und Rafa gingen -laut Berichten von Rafas UnterstützerInnen-Gruppe- unter einem Hagel von Ketten- und Schlagstockschlägen zu Boden. Inmitten dieses Angriffs zog Rafa wohl ein Messer und versuchte sich damit zu verteidigen. Er erstach laut Anklage einen der Angreifer (Alberto Guindo), der sofort starb. Ein weiterer Angreifer (Roberto Daniel I.) wurde bei der Auseinandersetzung ebenfalls verletzt. Danach gelang es den beiden Angegriffenen vor den rechten Angreifern wegzulaufen.

Drei Tage später verhaftete die Polizei Rafa. Dieser wartet momentan auf sein Gerichtsverfahren.

In den Medien wurde dieser Zwischenfall auf die Polizeiversion beschränkt, in der Rafa als ein »gefährlicher Punk« beschrieben wurde, der ohne Grund einige »hilflose Studenten« angegriffen habe. Die UnterstüzerInnen von Rafa stellen dazu fest: "Tatsächlich sind diese »jungen Studenten« faktisch Anhänger einer (rechten) Ultra-Gruppe und einige von ihnen haben Vorstrafen für ähnliche rechte Angriffe".

Die spanische UnterstützerInnen von Rafa erklärten: "Wir meinen, daß Rafa das Recht hatte, sich in der Situation zu verteidigen. Wir verlangen seine Freilassung und die komplette Einstellung des Verfahrens. Außerdem fordern wir die sofortige Auflösung von faschistischen Gruppen, die zunehmend in gewalttätige Attacken in ganz Spanien involviert sind. Wir bitten darum, Rafa Solidaritätsgrüße zu seiner Unterstützung zu senden."