Richtungsstreit bei »Republikanern«
Nach zwei verlorenen Wahlen ist bei den »Republikanern« (REP) der schon lange schwelende Richtungsstreit offen ausgebrochen. Bei der hessischen Kommunalwahl hatten sich die Mandate der extrem rechten Partei von 106 auf 53 halbiert. Das Absinken von 9,1 auf 4,4 Prozent bei den baden-württembergischen Landtagswahlen führte zum Ausscheiden aus dem Landtag.
Anhänger und Funktionäre teilen sich schon länger in zwei Lager. Die Gruppe um den Bundesvorsitzenden Rolf Schlierer ist bemüht, sich vom restlichen extrem rechten Spektrum abzugrenzen und versucht die REP als rechtskonservative Partei zu etablieren. Die Anhänger des baden-württembergischen Landesvorsitzenden Christian Käs hingegen sehen die Partei eher als Sammlungsbewegung der extrem rechten Szene und fordern eine »Kurskorrektur hin zu einem klaren Profil als Protestpartei«. Die Grabenkämpfe führen vor allem nach den verlorenen Wahlen in Hessen und Baden-Württemberg zu gegenseitigen Schuldzuweisungen und Rücktrittsforderungen.
In Hessen konnte sich der zum Schlierer-Flügel gerechnete Landesvorsitzender, Haymo Hoch bei den letzten Vorstandswahlen nur noch nach einer Kampfabstimmung gegen die Konkurrenten der Gegenseite Erich Fuchs und Peter Schreiber durchsetzen. In Baden-Württemberg stellen die Anhänger von Christian Käs derzeit noch die Mehrheit. Dort stehen im Juli Vorstandswahlen an. Immerhin in der Sache richtig kommentierte Franz Schönhuber die Wahlverluste. In entscheidenden Fragen wie der »Bewahrung der nationalen Identität« seien die REP von der CDU überholt worden.