Vergessen, Verschweigen, Vereinnahmen – Die neue Erinnerungskultur in Deutschland

Antifaschistische Geschichtspolitik ist wichtiger denn je. In Zeiten, in denen es von 1998 bis 2005 unter Rot-Grün einen postulierten staatlichen Antifaschismus in der BRD gegeben hat und die Rolle der antifaschistischen Bewegung dadurch uneindeutig wurde.

Seit April 2012 hängt in der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Ravensbrück eine Gedenktafel für die als homosexuell verfolgten inhaftierten Männer dieses Lagers. Eine für die lesbischen Gefangenen sollte folgen.

Interview mit Frances Henry über die Aufarbeitung des NS in einer deutschen Kleinstadt.

Massenmord, Kollaboration und jüdischer Widerstand im deutsch besetzten Litauen.

Interview mit der Historikerin Katharina Stengel

Alte Nazis im Landtag von Nordrhein-Westfalen und die mühsame Aufarbeitung

Die Debatte um die Studie »Das Amt und die Vergangenheit« dokumentiert den Wandel deutscher Vergangenheitspolitik zum Instrument moralischer Selbstlegitimation Deutschlands.

Neue Ansätze bei der NS-Täter-Forschung aus Stuttgart

Umbettung jüdischer Häftlings-Leichen aus Gründen der Kostenreduzierung – eine Verwaltungsangelegenheit

Ein bis heute weitgehend unbekannter und vergessener Ort des nationalsozialistischen Terrors ist das Jugendkonzentrationslager für Mädchen und junge Frauen und spätere Vernichtungslager Uckermark.

Am Abend des 22. Januar 1979 explodierte ein Sprengsatz an einer Richtfunkstelle in der Nähe von Münster. Eine weitere, 10 Kilogramm schwere Bombe detonierte bei Koblenz und zerstörte auch dort Sendeanlagen, die von ARD und ZDF genutzt wurden.

Hitler und seine Künstler.

Die mediale Aufmerksamkeit um »Operation Walküre« nimmt die Broschüre »Fragwürdige Traditionslinien« zum Anlass, die Kritik an Stauffenberg und insbesondere an der Art und Weise, wie ihm gedacht wird, in den öffentlichen geschichtspolitischen Diskurs zu tragen.

Fred Wanders »Der siebente Brunnen und die Geschichte des Selbst«

Fred Wanders »Der siebente Brunnen und die Geschichte des Selbst« (Teil 2)

Der nachstehende Text beschäftigt sich mit Fred Wanders im Jahr 2005 neu aufgelegten Buch »Der siebente Brunnen« und führt in die Thematik der literarischen Verarbeitung von Auschwitz Erfahrung kontextuell ein.

...an historischen Orten der NS-Verbrechen: Das Beispiel der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen

Die Debatte um Jonathan Littells Roman »Die Wohlgesinnten«.

1938 eröffneten die Nationalsozialisten ihren Feldzug gegen soziale Außenseiter, die im Laufe des Jahres zu Tausenden in Konzentrationslager verschleppt wurden.

Spurensuche und die Frage nach den Bedingungen des Zugangs zur Nutzung der Ressourcen »Geschichte, Erinnerung und Gedächtnis« für MigrantInnen in der BRD.

Gespräch mit Dr. Nicolas Berg über den »Historikerstreit«, die Unschärfe der Interpretationsvokabeln und die Perspektiven der Holocaustforschung

Geschichte und Aktualität des »Historikerstreits«

Seit einigen Jahren wird unter PädagogInnen, LehrerInnen, GeschichtsdidaktikerInnen und im erinnerungspolitischen Diskurs das Phänomen thematisiert, dass ein oft beträchtlicher Anteil der Bevölkerung nichtdeutscher Herkunft ist und somit womöglich keinen Bezug zur NS-Geschichte habe.

Schon lange nicht mehr war in der antifaschistischen Linken ein historischer Jahrestag so präsent wie der 60. Jahrestag der Kapitulation Nazideutschlands am 8. Mai 2005. »Heraus zum revolutionären 8. Mai« hieß es in – hoffentlich – ironischer Anlehnung an ein zunehmend reizlos gewordenes Event, den »Revolutionären 1. Mai«.

Im März 2005 wurde in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen eine Ausstellung unter dem Titel »Mut und Zivilcourage in Deutschland 1933 – 1989« eröffnet.

Zur Mitte bis zum Ende der 1990er Jahre schien es so, als hätten sich KZ-Gedenkstätten einen unangreifbaren Platz in der Erinnerungskultur der BRD verschafft. Die Vielfalt von Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen und ihre mannigfaltige Bedeutung als Orte des Gedenkens, als Orte des Lernens sowie als Orte wissenschaftlicher Forschung hatten - so schien es - eine gesellschaftliche und politische Anerkennung gefunden. Ein langer Weg, der seinen Anfang mit der Wiederkehr der NS-Vergangenheit in die BRD der 1960er Jahre und der Gründung der ersten KZ-Gedenkstätte (Dachau im Jahr 1965) genommen

Welche Rolle wird die Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland künftig spielen? Einschätzungen von Eckart Schärle / Erik Plummer (Projektgruppe Erfurt im Nationalsozialismus) und Lars Freitag (Phase 2 - Zeitschrift gegen die Realität)

Erinnerung an die Shoa ist nicht nur Ritual, sondern derzeit Deutschlands beste Strategie sich der jüdischen Opfer zu entledigen.

»Es ist geschehen, folglich kann es wieder geschehen.« Mit diesen Worten bilanzierte der italienische Schriftsteller Primo Levi seine lebenslange Auseinandersetzung mit der Erfahrung von Auschwitz und Buchenwald. Am Ende war die Verzweiflung und die Scham darüber, das »präzedenzlose Verbrechen Auschwitz« (Yehuda Bauer) überlebt zu haben, stärker. Im Frühjahr 1987 nahm sich Primo Levi das Leben.

Peter Gingold im Interview. Peter Gingold, Jahrgang 1916, wirkte als Deutscher in der französischen Resistance und kam in Gestapo Haft. Nach dem Krieg wurde er Mitbegründer der VVN/BdA, deren Bundessprecher er ist.

Der Film »Der Untergang« von Bernd Eichinger wurde nicht nur in Deutschland ausgezeichnet. Welchen Umgang mit Geschichte schlägt dieser Film vor und was wird damit befriedigt.

Anfang 2004 kam es zur spektakulären Aufkündigung der Mitarbeit des Zentralrats der Juden in Deutschland in der »Stiftung sächsischer Gedenkstätten«, die sich mit der Neukonzeption der Gedenkstättenarbeit in Sachsen beschäftigte. Was die Kritik von VVN-BdA und PDS nicht erreichte, trat mit dem Schritt des Zentralrats ein.

60 Jahre »20. Juli«: Einige Beobachtungen zu aktuellen geschichtspolitischen Diskursen.

Das Bonner »Haus der Geschichte«.

Die Gleichsetzung des NS mit der DDR durch die sächsische Staatsregierung führte zum Austritt des Zentralrats der Juden aus der Stiftung sächsische Gedenkstätten. Dem Austritt schlos­sen sich alle NS-Opferverbände an.

Im thüringischen Nordhausen stand bis vor wenigen Jahren ein Gedenkstein auf dem Bahnhofsvorplatz, der an Albert Kuntz, einen kommunistischen Häftling des nahe gelegenen ehemaligen KZ Mittelbau-Dora erinnerte. Der Platz ist jetzt neu gestaltet, der Stein restauriert worden. Doch zu sehen bekam ihn die Öffentlichkeit nicht wieder. Er soll auf Wunsch der Stadt in die Gedenkstätte verfrachtet oder dem Zeitgeschichtlichen Forum in Leipzig übereignet werden.

Literarische Verarbeitungsversuche der Shoa spielen eine immer wichtigere Rolle. Am Beispiel des Lebens und Werkes von Primo Levi soll ein solcher Versuch exemplarisch besprochen werden.